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Nachruf für Prof. Dr. Gustav Andreas Tammann (24.7.1932 – 6.1.2019)

Die Plattform MAP der Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT) trauert um Gustav Andreas Tammann, einen bedeutenden Forscher auf dem Gebiet der extragalaktischen Astronomie und Kosmologie.

Prof. Gustav Andreas Tammann (Uni. Basel) in 2006
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Er studierte in Basel, Freiburg im Breisgau und Göttingen, kam nach seiner Assistentenzeit in Basel an die Mount Wilson und Palomar Observatorien in Südkalifornien, erhielt 1972 den Ruf auf eine Professur in Hamburg und war von 1977 bis zu seiner Emeritierung 2002 ordentlicher Professor und Leiter des Astronomischen Instituts der Universität Basel, begleitet von vielen Forschungs-aufenthalten, unter anderem am Astronomischen Institut in Cambridge und immer wieder an den Carnegie Observatorien in Pasadena.

Seine bis auf das Jahr 1963 zurückgehende Zusammenarbeit mit Allan Sandage in Pasadena, einem Schüler und Nachfolger Edwin Hubbles, hatte als Schwerpunkt die Erforschung der Expansion des Universums und die Bestimmung der sog. Hubble-Konstanten, basierend auf Beobachtungen von veränderlichen Sternen in weit entfernten Galaxien. Tammann war ein Pionier in der Benutzung von Supernovae als Distanzindikatoren; mit seinen Mitarbeitern leistete er die Vorarbeit zur Entdeckung der beschleunigten Expansion des Universums.

Seine mehr als 200 wissenschaftlichen Veröffentlichungen führten zu Ehrungen wie der Karl-Schwarzschild-Medaille, der Einstein Medaille und dem Tomalla-Preis, der Mitgliedschaft in der Academia Europaea, der Leopoldina, den New Yorker, Österreichischen und Heidelberger Akademien der Wissenschaften sowie der Akademie von Neapel und unterstrichen damit die Bedeutung der Basler Astronomie. Sein Wissen brachte er unter anderem ein als Präsident der Kommission für Galaxien der Internationalen Astronomischen Union, als Präsident der Astronomischen Gesellschaft, als Mitglied im Space Telescope Advisory Team der ESA, im Rat der Europäischen Südsternwarte ESO, als Präsident der Internationalen Stiftung für die Hochalpinen Forschungsstationen Jungfraujoch und Gornergrat, als Präsident des Beirats der Bernoulli-Edition und als Mitglied der Euler-Kommission der SCNAT.

Tammann wurde durch seine populärwissenschaftlichen Vorträge und seine Auftritte in Film und Fernsehen auch einem allgemeinen Publikum bekannt. Durch seine Begeisterungsfähigkeit, sein grosszügiges Wesen, sein stilvolles Auftreten und seinen Witz vermochte er Menschen für sich einzunehmen.

Wir, seine Schülerinnen und Schüler und seine Kolleginnen und Kollegen in aller Welt werden ihn sehr vermissen.

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