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Global Benchmarks – Energy, Cleantech, Mobility

5. Nationales Klimaforum vom 15. September 2011 in Thun

Lieu de l'événement

Thun

Das Interesse der Wirtschaft am Klimaforum ist in den letzten Jahren stets gewachsen. Dies ist wichtig für die Verankerung der Themen und für den Austausch von Ideen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Politik. Am diesjährigen Klimaforum standen die Bereiche Energie (Photovoltaik, Kernfusion), IT-Lösungen (Verkehr, Smart Grid) und Cleantech im Zentrum.

Teaser: Global Benchmarks – Energy, Cleantech, Mobility

Die Keynote-Referate widmeten sich folgenden Themen:
Isabelle Welton (IBM) zeigte auf, wie massiv Energie gespart werden kann durch die IT-gestützte Steuerung komplexer integraler Systeme. So kann der Transport von Gütern durch Optimierung der Transportwege und durch maximale Auslastung der Transportmittel viel effizienter gemacht werden. Durch intelligente Steuerung der Geräte im Haushalt und in der Industrie kann der Verbrauch an die schwankende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern angepasst werden. Die individuelle Mobilität lässt sich durch virtuelle Arbeitsplätze in Zukunft massiv verringern.

Prof. Konstantinos Boulouchos (ETH Zürich) fokussierte seine Ausführungen auf die neue schweizerische Energiestrategie und stellte dar, dass ein Ausstieg aus der Kernkraft mit einem gleichzeitigen Erfüllen der Klimaziele möglich ist, aber Kosten mit sich bringt und Jahrzehnte brauchen wird. Um die sehr ambitiösen Ziele zu erreichen, braucht es forschungsinduzierte Technologieverbesserungen, wirksame wirtschaftspolitische Instrumente und die Bereitschaft und Befähigung der Gesellschaft für Veränderungen. Anderseits befindet sich die Schweiz dank speicherfähiger Wasserkraft in einer privilegierten Situation.

Alex Laskey (Opower, USA) zeigte auf, dass Verhaltensänderungen der Konsumenten einen wesentlichen Beitrag zum Energiesparen leisten können. Diese Verhaltensänderungen auszulösen gestaltet sich aber schwierig. Erstaunlich ist das Resultat, dass Informationen zum Geldsparen und zur Umwelt keine Verhaltensänderungen bewirken. Viel wirkungsvoller sind Vergleiche mit Nachbarn.

Auf technische Aspekte bezog sich das Referat von Christopher Urmson zum Google self-driving car project, das bereits Realität ist. Je nach Bedürfnissen und Fahrdistanz holt der Taxi-Roboter die Kunden direkt vor dem Haus ab und bringt sie an den Zielort. Durch die optimale Fahrzeugwahl und die geringeren Motorenleistungen für den komfortablen Transport sind grosse Effizienzgewinne im Strassenverkehr durch IT-gesteuerte Mobiliät möglich.

Bernhard Beck (Belectric DE) wies auf die laufend sinkenden Gestehungskosten für Fotovoltaik-Anlagen dank optimierten Fertigungsstrassen und dem Bau grosser Fotovoltaikflächen hin. In nächster Zukunft werden solche Anlagen mit Kohlestrom konkurrenzfähig sein.

Prof. Naomi Oreskes zeigte in ihrem Referat die verschlungenen Pfade der US-Klimapolitik und der entsprechenden Lobbyistengruppen der Klima-Leugner mitsamt ihren Hintergründen und Zielen auf. Durch das Streuen von Zweifeln vermögen wenige, vom fossilen Energiesektor finanzierte Wissenschafter Entscheide für Jahre zu verzögern. Diese Praxis wurde zum Teil von denselben Personen bereits früher erfolgreich angewandt, um Gesetze gegen die Luftverschmutzung zu verzögern oder die kanzerogene Wirkung des Rauchens in Abrede zu stellen.

Prof. Hans-Werner Sinn (Ifo Institut, Deutschland) stellte in seinem Referat die gängige Klimapolitik als grundsätzlich nutzlos dar, da sie sich ausschliesslich an der Nachfrageseite orientiert, die Angebotsseite vernachlässigt und zur Zeit nicht global verbindlich geregelt ist. Wenn aufgrund “grüner” Politik eine zukünftige Verminderung des Konsums zu erwarten sei, so würden die Erdölproduzenten möglichst viel fördern, um einer später sinkender Nachfrage aus dem Weg zu gehen. Diese Theorie wurde von verschiedener Seite angezweifelt. Überdies scheint das grundsätzliche Infragestellen des laufenden Prozesses in der Klimapolitik wenig sinnvoll, da ja das Ziel der internationalen Verhandlungen gerade ein global verbindliches Regelwerk ist.

Seit Jahren verspricht die Kernfusion eine gegenüber der Kernspaltung wenig riskante und CO2-arme Energie zu liefern und dies ohne Ressourcenengpässe. Die Resultate der letzten 20 Jahre, insbesondere am gegenwärtig grössten Tokamak der Welt in Culhum, lassen gemäss Prof. Steven Cowley (Culhum Laboratory, UK) einen Durchbruch mit dem internationalen ITER Projekt erwarten. Bis 2035 wird feststehen, ob ein erster Reaktor zur Stromproduktion gebaut werden soll, der ab etwa 2050 Strom ins Netz liefert.

Im Anschluss an die Veranstaltung bot sich den interessierten TeilnehmerInnen die Möglichkeit, die Diskussionen bei einem Abendessen im benachbarten Schloss Schadau weiterzuführen. Die diesjährige Themenwahl wie auch die anstehenden Herausforderungen haben es deutlich gezeigt: In Zukunft müssen Klima- und Energiethemen in engem Zusammenhang betrachtet werden. Aus diesem Grund erhält die Veranstaltung ab nächstem Jahr einen neuen Namen: “Swiss Energy and Climate Summit”. Die Veranstaltung findet 2012 während der Herbstsession auf dem Bundesplatz in Bern während vier Tagen statt.

ProClim- und das OcCC sind mit mehreren Mitgliedern gut vertreten im 7-köpfigen Advisory-Boards (Thomas Stocker, Niki Gruber, Gabi Hildesheimer, Christoph Ritz).
Die SCNAT ist mit ProClim ein Science-Partner.

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