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Dieses Jahr gibt es so viele Bucheckern wie selten

Im gesamten Mittelland biegen sich dieses Jahr die Äste der Buchen vor Samen: 2016 ist ein sogenanntes Mastjahr, berichten Experten der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Ein auffälliges Phänomen – und doch ist erstaunlich unklar, weshalb und wie oft es zur Samenmast bei Waldbäumen kommt.

Bucheckern, die dreikantigen Samen der Buche, enthalten 40 Prozent Öl und sind deshalb für viele Waldtiere eine gehaltvolle Nahrungsquelle.
Image: Gerhard Elsner, Licence: GFDL-CCBYSA3.0-migrated

Was löst eine Mast aus?

Wissenschaftler gehen davon aus, dass zwei Faktoren Mastereignisse bestimmen: Das Energiebudget des Baumes und Umwelteinflüsse. In Jahren mit wenig Blüten fliegen zu wenig Pollen durch die Luft, um viele Früchte hervorzubringen. Die Bäume sparen somit Energie, die sie in der nächsten Saison in die Produktion von Blüten und Samen stecken können. Nach der Mast folgt die Rast: die Bäume sind dann sozusagen ausgelaugt und machen Pause.

Energie und Blütenmenge der Bäume werden in erster Linie von Wetter und Klima bestimmt, die wohl wichtigsten Taktgeber für die Synchronisierung, berichten Thomas Wohlgemuth von der WSL und Kollegen in einem noch unveröffentlichten Bericht. Das klimatische Muster für die Buchenmast in Mitteleuropa ist ein kühler Frühsommer in einem beliebigen Jahr, gefolgt von einem warmen Frühsommer im darauffolgenden Jahr. Damit stehen die Chancen für ein Mastjahr im dritten Jahr gut. Für die Schweiz bestätigen die WSL-Aufzeichnungen ebenfalls den Einfluss kühler Julitemperaturen zwei Jahre vor der Mast.

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