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Alles rund um Hitze

Was macht eine Hitzewelle eigentlich aus und was tun, wenn sie da ist? In diesem Beitrag informiert MeteoSchweiz über das Hitzesystem der Schweiz.

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Image : Pixabay

Wann spricht man von einer Hitzewelle?

Wann ist es einfach nur sommerlich warm und wann warnt der Bund vor einer Hitzewelle? Diese Frage beantwortet in der Schweiz das Hitzewarnkonzept. Hitzewellen treten durch den Klimawandel nicht nur häufiger auf, sie dauern auch länger an und werden zunehmend intensiver. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Natur. Auch der Mensch leidet unter anhaltenden Hitzeperioden. Auf Basis der neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten 10 Jahre passte MeteoSchweiz 2021 das Schweizer Hitzewarnkonzept an. Seither werden Hitzewarnungen des Bundes auf Basis der mittleren Tagestemperatur, also dem Durchschnittswert der Temperatur über 24 Stunden, herausgegeben. Dadurch werden nun auch die Temperaturen in der Nacht berücksichtigt. Diese sind besonders relevant für die menschliche Gesundheit, da sich der Körper bei hohen Nachttemperaturen kaum von der Hitzebelastung des Tages erholen kann.

Ein Beispiel: Tmean = Mittelwert der stündlich gemessenen Temperatur. Das heisst Tmean von 25° C kann z.B. bedeuten, dass während einer 24 Stunden-Periode die Temperatur zwischen einer Nachttemperatur von 18 Grad und einem Tagesmaximum von 32 Grad variiert.

Zusätzlich hat MeteoSchweiz die Hitzewarnstufe 2 eingeführt, die bei intensiven Hitzeperioden von ein bis zwei Tagen Dauer ausgesprochen wird. So wird eine Hitzewarnung bereits ab einer mittleren Tagestemperatur (über 24 h) von 25 Grad an mindestens einem Tag herausgegeben. Neuste Forschungsergebnisse zeigen: Bereits ein Tag mit hohen Temperaturen kann gefährlich für den menschlichen Körper sein.

Die Gefahrenstufen

MeteoSchweiz gibt Hitzewarnungen für drei Gefahrenstufen (Stufe 2 bis 4) aus. Liegen die sommerlichen Temperaturen in einem Bereich, der keine grundlegenden Auswirkungen auf die Gesundheit hat, befinden wir uns in Stufe 1 (keine/geringe Gefahr). Steigt die mittlere Tagestemperatur an mindestens einem Tag auf oder über 25 Grad an, können bereits Kreislaufbeschwerden und Unwohlsein auftreten (Gefahrenstufe 2, mässige Gefahr). Halten diese hohen Temperaturen ab 25 Grad mindestens drei Tage an, steigt die Gefahr für die Gesundheit weiter an und wir befinden uns in Gefahrenstufe 3 (erhebliche Gefahr). Ab einer mittleren Tagestemperatur von mindestens 27 Grad an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen ist Gefahrenstufe 4 erreicht – es besteht grosse Gefahr für die körperliche Gesundheit.

Wenn es tatsächlich heiss wird

Anhaltende Hitze beeinträchtigt unsere Gesundheit. Wie gefährlich die Hitze für uns werden kann, zeigt ein Blick in die Vergangenheit: Im bislang heissesten Sommer der Schweiz im Jahr 2003 wurden 975 hitzebedingte Todesfälle und eine Übersterblichkeit von 6.9 % verzeichnet. Prävention und Handlungsempfehlungen sind daher wichtig, um einem Anstieg der Todesfälle und gesundheitlichen Risiken vorzubeugen. Das Bundesamt für Gesundheit gibt mit drei «goldenen Regeln» wichtige Tipps für die Hitzesaison:

  1. Körperliche Anstregung vermeiden
  2. Hitze fernhalten - Körper kühlen
  3. Viel trinken - leicht essen

Während langanhaltender hoher Temperaturen sollte man stets über potenzielle Hitzewarnungen informiert bleiben. Mit einem gelegentlichen Blick in die MeteoSwiss App und der Aktivierung von Push-Meldungen halten wir Sie auch in diesem Sommer über die Temperaturentwicklungen in der Schweiz auf dem neusten Stand. Denken Sie auch an Personen in Ihrem Umfeld, die auf Unterstützung angewiesen sind.

Die Hitze-Expert/-innen der Schweiz

Als Bundesamt arbeiten wir eng mit anderen zuständigen Institutionen der Schweiz zusammen, um die Auswirkungen von Hitzewellen auf die Bevölkerung zu minimieren. Dabei ist Aufgabenteilung und Koordination besonders wichtig:

  • Bundesamt für Gesundheit BAG: Stellt der Bevölkerung, Fachpersonen und Behörden wissensbasierte Informationen und Materialien über wirksame Präventionsmassnahmen zur Verfügung.
  • Bundesamt für Umwelt BAFU: Informiert über den Stand und Zustand der Gewässer inklusive Grundwasser und Wassertemperatur , die Waldbrandgefahr und die Auswirkungen der Hitze auf die Natur.
  • Swiss TPH: Das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) erforscht die Auswirkung von Klimawandel und Hitze auf die Gesundheit der Menschen in der Schweiz und weltweit.
  • MeteoSchweiz: Als Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie überwacht MeteoSchweiz die Wettersituation, erstellt Hitzewarnungen und optimiert das Warnsystem.

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